TL;DR:
In den letzten Jahren wurde Informationsaustausch so einfach wie noch nie. Globale Kommunikation ist für viele selbstverständlich geworden. Wenn aber jeder mit jedem kommunizieren kann, ist die Basis für Weltfrieden geschaffen, da jeder so ganz leicht andere Meinungen und Sichtweisen anhören und somit die Perspektive jedes anderen einnehmen kann, was zu signifikant gesteigertem gegenseitigem Verständnis und erhöhter Empathie gegenüber anderen führen sollte.
Was ist heute anders als früher?
In der Geschichte der Menschheit existieren zum ersten Mal überhaupt die (meiner Meinung nach) beiden einzig unbedingt notwendigen Grundvoraussetzungen für Weltfrieden:
- Genug überlebenswichtige Ressourcen (Essen, Trinken, Platz) für alle aktuell lebenden Menschen.
- Die Möglichkeit globaler Kommunikation. Es gibt keine unüberwindbaren sprachlichen und geographischen Grenzen mehr, die Kommunikation verhindern könnten. Theoretisch könnte mit der heutigen Technik jeder Mensch mit jedem anderen Menschen direkt kommunizieren. Das einzige was noch fehlt, ist unser Wille und Einsatz. Und dass wir alle zumindest eine gemeinsame Sprache sprechen.
Warum hat der Mensch Angst vor Fremdem?
Viele Menschen sind der Meinung, dass z.B. Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit daher kommen, dass man Angst vor dem Fremden und Unbekannten hat. Und weil man Angst davor hat, wehrt man sich erst einmal dagegen, ohne zu wissen, ob das nötig wäre oder nicht. So kann ich mir z.B. auch das mangelnde Interesse an Integration vieler Einwanderer erklären. Warum sollte man sich in etwas integrieren wollen, wovor man Angst hat? Diese Eigenschaft war vermutlich einmal extrem wichtig, um das Überleben des Menschen zu sichern. Man stelle sich vor, es gäbe nur Menschen, die alles Neue, Unbekannte toll finden: „Oh was für ein hübscher rot-weißer Pilz, den muss ich unbedingt heute in den Eintopf für meine Sippe machen.“ – so könnten ungefähr die letzten Worte der Menschheit gelautet haben, wenn der Mensch weniger skeptisch gegenüber Neuem gewesen wäre.
Dazu kommt, dass es in der Vergangenheit wohl nicht genug Ressourcen für alle Menschen gab, weshalb es vermutlich auch mal notwendig war, andere Menschen als Feinde einzustufen und sich dementsprechend zu verhalten. Der Mensch hat nun einmal etwas in sich, dass ihn dazu verleitet, im Zweifelsfall das eigene Überleben das eines genetisch weniger nah Verwandten vorzuziehen.
Heute haben wir meiner Einschätzung nach allerdings nicht nur genug Ressourcen – wir haben sogar die technischen Voraussetzungen dafür, global unbeschränkt zu kommunizieren, was bedeutet, dass es gar nichts menschliches Fremdes mehr geben muss, vor dem wir Angst haben und wovor wir uns schützen müssten. Statt mit Krieg auf die Fremdheit einer Kultur oder Religion zu antworten, kann man heutzutage einfach die fremde Kultur kennen lernen und dadurch die Grundlage von Angst und gewaltsamen Konflikten aus der Welt schaffen.
Natürlich ist so eine Welt auch nur dann möglich, wenn es genug Menschen gibt, die Krieg und Leid schlecht finden. Aber da bin ich durchaus optimistisch. Jeder halbwegs intelligente Mensch sollte verstehen, dass die Abwesenheit von Krieg und Leid allgemein die Qualität seines eigenen Lebens und das seiner ihm Nahe stehenden verbessert. Davon ausgenommen sind natürlich ggf. z.B. Mitglieder der Rüstungslobby.
Wie sich die globale Kommunikation heute schon zeigt
Schon heute wird die globale Kommunikation vielfältig verwendet – leider aus meiner Sicht für schlechte Ziele. Beispielsweise macht sich der Islamische Staat diese zu Nutze, indem über Facebook oder andere Wege des Internets neue Anhänger angelockt werden (SZ: „Der IS ist online eine Supermacht“). Auch der Attentäter von New Orleans wurde eventuell rein über das Internet (also ein Mittel der globalen Kommunikation) zu einer IS-nahen Ideologie „radikalisiert“ (Zeit, SZ). Wir sehen daran, dass globale Kommunikation funktioniert – sie müsste jetzt nur noch für die richtigen Ziele und Ideale eingesetzt werden. Also z.B. dafür, Weltfriedensideologien, die Goldene Regel und die Weisheiten der großen Philosophen wie Konfuzius und Kant zu verbreiten und allen Bildungs- und Gesellschaftsschichten in allen Kulturen und Sprachen nahe zu bringen. Oder dafür, dass sich eben Menschen miteinander austauschen können, die sich nicht kennen und daher naturgemäß Angst voreinander haben könnten. Hilfreich wäre dabei, wenn Prominente – also Menschen, die vielen als Vorbilder dienen – genau das vorleben würden. Je mehr Menschen unsere globalen Kommunikationsmittel für die Kommunikation „guter“ Inhalte nutzen, desto näher kommen wir dem Weltfrieden. So wie z.B. der Familienfrieden (oder die Qualität einer Partnerschaft oder der Beziehung von Arbeitskollegen untereinander) oft davon abhängt, wie – und ganz wichtig: dass – innerhalb einer Familie (Beziehung, Kollegenkreis,…) miteinander kommuniziert wird, so hängt der Weltfrieden meiner Meinung nach stark davon ab, dass, wie und über was weltweit miteinander kommuniziert wird, nachdem jetzt endlich die Technik dafür da ist!